Susanne Grube
Susanne Grube ist Kunsthistorikerin, M.A. und künstlerische Leitung des Künstlerforums Bonn.
Sie studierte in Hamburg (Ethnologie) und Bonn (Komparatistik, Kunstgeschichte). Zu ihren Tätigkeiten gehörte eine zweijährige Assistenz in der ifa-Galerie Bonn. Heute arbeitet sie auch als Kuratorin, im Fördermittelmanagement und als freie Mitarbeiterin im Team für Bildung und Vermittlung im Kunstmuseum Bonn. Sie lebt mit ihrer Familie in Troisdorf.
Die selbstständige Kunsthistorikerin arbeitet auf verschiedenen Feldern und häufig in Kooperationen. Im Künstlerforum Bonn zeichnet sie in Abstimmung mit den dort vertretenen Gruppen verantwortlich für die Programmgestaltung. Sie engagiert sich für die lokale Kunstszene und die gesellschaftliche Relevanz von Kunst. Als Kuratorin interessieren sie interdisziplinäre Projekte, aktuelle Fragestellungen, offener kultureller Dialog und kreative Bildung. Über thematische Auseinandersetzungen entstehen überregionale Netzwerke.
„Redraw Tragedy“ setzt inhaltlich die Beschäftigung mit dem komplexen Verhältnis von Mensch, Natur und Kultur fort und schließt zudem an das „Haus der Fehler“ (2018) an. Die Ausstellung zu Fehlern und deren katastrophalen Verwandtschaften vor knapp vier Jahren wurde häufig von Besucher*innen als anregende Gegenposition zu der scheinbaren Perfektion unserer Leistungsgesellschaft kommentiert.
Bruno Hadjih
Bruno Hadjih ist Künstler und Filmemacher. Er zeigt in der Redraw Tragedy Ausstellung seine neue filmische Arbeit und Fotografien.
Bruno Hadjih wurde in Kabylei in Algerien geboren. Nach seinem Soziologiestudium wandte er sich der dokumentarischen und plastischen Fotografie zu. Vertreten wird er durch die Galerie Mamia Brétesché und Régina Maria Anzenberger. Er lebt und arbeitet in Paris, in Gers und in der Sahara.
Seine Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Neudefinition von Räumen, die als immaterieller, mentaler und geografischer Raum bezeichnet werden.
Als Reflexion oder ein neuer Blick auf die mediterrane Welt, ihre Geschichte, ihre Kultur und ihre Beziehungen zum Rest der Welt ist das Werk von Bruno Hadjih ein Hinterfragen, eine Infragestellung, eine Stellungnahme, ein Engagement.
Luana Juliano
Luana Juliano ist Kunsthistorikerin in spe.
2020 erhielt sie den Bachelor of Arts in Kunstgeschichte und Literaturwissenschaften an der Universität Bonn und wird 2022 den Master in Kunstgeschichte, ergänzt durch Museumsstudien, abschließen. Sie lebt und arbeitet in Köln.
Ihr besonderes Interesse gilt der Kunstvermittlung. Über Künstler und deren Arbeiten zu schreiben, Ausstellungen zu kuratieren oder an größeren und kleineren Projekten des allgemeinen Kunst- und Kulturlebens mitzuarbeiten ist eine Leidenschaft, die sie zum Beruf machen wird. Ihr Motto: Kunst ist Leben und leben ist Kunst.
Gaby Kutz
Gaby Kutz ist Künstlerin, in der Redraw Tragedy Ausstellung ist sie mit ihrer Malerei vertreten..
Gaby Kutz studierte an den Kölner Werkschule und der Kunstakademie Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet in Bad Münstereifel.
In ihren Arbeiten greift sie immer wieder politische Themen auf, lenkt in Malerei und Aquarell den Blick auf die Stärken und Werte von Gesellschaft und Gemeinschaft. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit herausragenden Persönlichkeiten und drängenden Themen wie Klimakrise und Flüchtlingskatastrophen. Seit vielen Jahren in Bad Münstereifel lebend ist sie ist ihrem Atelier nun selbst von einer Katastrophe betroffen, die große Flutkatastrophe 2021 beschädigte ihre Räume und einen beträchtlichen Teil ihrer Werke.
Hiroyuki Kobayashi
Hiroyuki Kobayashi ist Künstler und und gemeinsam mit Natalia Wehler Initiator des Ausstellungsprojektes. Er zeigt seine installativen Arbeiten in der Ausstellung Redraw Tragedy.
Der 1987 in Okayama (Japan) geborene Hiroyuki Kobayashi absolvierte 2012 den Master Bildhauerei an der Okinawa Prefectural University of Arts. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit leitet er derzeit die Galerie NEPA, arbeitet als Kurator und Art Director. Er lebt und arbeitet in Okayama, Japan.
Kobayashi arbeitet in seinen Skulpturen und Installationen zur Beziehung zwischen Menschen und Orten sowie Dingen. Sein künstlerisches Interesse gilt dem Wechselspiel zwischen geschichtlichen Tatsachen und individuell erlebter Wahrheit, dabei fungieren Steine als Symbole für Orte und ihre Ereignisse. Die Steine vervielfältigt er im Gussverfahren. So sammelte er beispielsweise Steine an Orten seiner Kindheit, aber auch am Ort der großen Flutkatastrophe von Okayama.
Julia Krings
Julia Krings ist Kunsthistorikerin. Sie leitet den Masterergänzungsbereich Museumsstudien und ist Referentin für Diversität, Internationalisierung und Fakultätsentwicklung am Dekanat der Philosophischen Fakultät der Uni Bonn.
Im Studium der Museumsstudien können sich Studierende disziplinübergreifend mit der zeitgemäßen Darstellung von Kultur und Kunst auseinandersetzen.
In Forschung und Lehre setzt Julia Krings Schwerpunkte auf internationale moderne und zeitgenössische Kunst. Die Verbindung interdisziplinärer Fragestellungen ist dabei sehr wichtig: Welche Rolle nimmt Kunst in unserem politischen, sozialen und historisch bedingt wandelbaren Alltag ein?
Wie können Geisteswissenschaften einen wertvollen Beitrag liefern? Diese Fragen sind auch für die Projekte und Strategien, die sie für die Fakultät und Universität umsetzt, zentral.
Wie-yi T. Lauw
Wie-yi T. Lauw ist Künstlerin. In der Redraw Tragedy zeigt sie Installation und Fotoarbeiten.
Wie-yi T. Lauw studierte Raumstrategien an der Kunsthochschule Weißensee. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Die Arbeiten von Wie-yi T. Lauw sind poetische Zeugnisse einer persönlichen und dennoch allgemeingültigen Beschäftigung mit existentiellen Themen: Worin liegen die Anker der eigenen (multikulturellen) Geschichte? Welche Rolle haben Erinnerungen als identitätsstiftende Gebilde? Was bedeuten Begriffe wie Kulturelles Erbe und Identität im Zeitalter des Globalen und Digitalen? Wie-yi T. Lauw stellt das Absolute und Eindeutige in Frage – zugunsten eines offenen und niemals abgeschlossenen Prozesses. Sie bricht und widerspricht mit konträren Materialien, zeigt die Ambivalenz der (Un)Sichtbarkeit und beraubt Dinge ihrer ursprünglichen Funktionen mittels Fotografie, Skulpturen und Installationen.
Gena Paffendorf
Gena Paffendorf ist angehende Kunsthistorikerin.
Gena Paffendorf studiert seit 2021 ihren Master in Kunstgeschichte mit dem Ergänzungsbereich Museumsstudien an der Universität Bonn, nach einem Bachelorstudium in Kunstgeschichte und Romanistik-Französisch in Köln.
Sie beschäftigt sich mit der Praxis des Ausstellens und Inszenierens, ebenso wie Postkolonialismus in der Kunstgeschichte. Die Aspekte Authentizität und Identität sind hierbei häufig Thema.
Aktuell unterstützt sie das Künstlerforum Bonn in der Öffentlichkeitsarbeit.
Grischka Petri
Grischka Petri ist Kunsthistoriker und Jurist. Er ist Mitarbeiter im Legal Helpdesk der NFDI4Culture und Privatdozent für Kunstgeschichte an der Universität Bonn.
Im Rahmen seiner Tätigkeit für NFDI4Culture setzt er sich beratend mit dem digitalen Wandel an Kulturinstitutionen und dem Forschungsdatenmanagement auseinander. Als Jurist geht es ihm darum, der Kulturvermittlung Möglichkeitsräume zu erhalten und neue zu schaffen. Für die Bonner Museumsstudien veranstaltet er regelmäßig Praxisworkshops zu museumsrechtlichen Themen.
Grit Ruhland
Grit Ruhland ist Künstlerin, in der Ausstellung zeigt sie ihre Installationen.
Grit Ruhland studierte an der HfBK Dresden Skulptur- und Raumkonzepte. Sie promovierte an der Bauhaus Universität Weimar über Folgelandschaften. Sie lebt und arbeitet in Dresden, Leipzig und Berlin.
Ihre künstlerische Arbeit basiert auf einem konzeptuellen Ansatz und umfasst partizipative Projekte, Kunst im öffentlichen Raum, auditive Installationen, Interviews und Zeichnungen, sowie Interaktion mit wissenschaftlichen Instituten und Themen. Für Ruhland war die Region um Gera/Ronneburg als Kind eine Sommerfrische; das Haus ihrer Großeltern stand inmitten dieser Uranbergbaulandschaft. Als Künstlerin hat sie seitdem dieses Thema für sich entdeckt und über Jahre hinweg die Veränderungen dokumentiert – in Text, Bild und Ton. „Folgelandschaft“ beispielsweise ist die narrativ-ästhetische Spurensuche in einer sich stetig wandelnden Kulturlandschaft in Ostthüringen. Alle Aufzeichnungen sind Erzählungen über Prozesse und sie berichten indirekt über Zustände, Eigenschaften und Ereignisse.
Michael Stockhausen
Michael Stockhausen ist Kunsthistoriker. Ausstellung und Digitalprogramm bereichert er mit kritischen Gedanken in Wort und Text.
Michael Stockhausen studierte Kunstgeschichte sowie Literaturwissenschaften. Seit 2014 lehrt er unter anderem am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn mit den Schwerpunkten moderne und zeitgenössische Kunst sowie Kunsttheorie. Er lebt und arbeitet in Bonn.
Er konzipierte und leitete verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungsformate, schreibt Künstlertexte, Katalogbeiträge und Rezensionen.
Diskussionsfreude und das Denken mit der Kunst bestimmen seine kuratorische Herangehensweise.
Rie Tanji
Rie Tanji ist Künstlerin. In der Redraw Tragedy Ausstellung zeigt sie ihre Wandarbeiten.
Rie Tanji wurde 1983 in der Präfektur Fukushima geboren. Sie machte ihren Abschluss an der Okinawa Prefectural University of Arts. Sie lebt und arbeitet in Okinawa, Japan.
2011 erlebte sie das Erdbeben und den Tsunami in Japan in Tokio. Ihre Heimatstadt und ihre Natur wurden von der Atomkraft verseucht. Viele Menschen haben ihren Wohnort verloren. Die für das Leben der Menschen notwendige Natur wurde durch Menschenhand zerstört.
Diese Erfahrung hat ihre Skulptur stark verändert, sie beschäftigt sich vor allem mit „Natur“, „Wohnen“, „Ort“, „Erinnerung“. Dafür verwendet sie Gips, Beton und Materialien, die in Baumärkten verkauft werden. Sie stellt sowohl in Galerien aus als auch in verlassenen Häusern. Ein zentrales Thema der Arbeit von Rie Tanji sind das Außen und das Innen. In den Räumen, die wir tagtäglich bewohnen, betrachtet sie den Teil, der das eigene Zuhause von der Außenwelt trennt: die Wand.
Roberto Uribe Castro
Roberto Uribe Castro ist Künstler. In der Redraw Tragedy-Ausstellung zeigt er seine installative Arbeit und ein gemeinsames Projekt mit Wie-yi T. Lauw.
Der 1974 in Bogotá (Kolumbien) geborene Architekt hat sein Studium an der Universität der Anden abgeschlossen und an der Hochschule für Künste Weißensee in Berlin einen Master in Raumstrategien erworben. Derzeit lebt und arbeitet er in Berlin.
Roberto Uribe Castros Praxis konzentriert sich darauf, wie koloniale Stadtlandschaften über die Zeit hinweg fortbestehen. Mit vorübergehenden / kurzlebigen Eingriffen, die mit Materialien und Elementen vorgenommen wurden, die am Ort der Intervention vorhanden sind oder gesammelt wurden, verändert Uribe-Castro auf subtile Weise den Ort, um vergessene historische Ereignisse sichtbar zu machen.
Natalia Wehler
Natalia Wehler ist Künstlerin und gemeinsam mit Hiroyuki Kobayashi Initiatorin der Ausstellung Redraw Tragedy.
Natalia Wehler studierte Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung. Sie lebt und arbeitet in Köln.
In ihrer künstlerischen Arbeit kombiniert sie aktuell den traditionellen Bildträger Holz und dessen Druckbild mit modernen Multimedia-Elementen wie Medienprojektion, Audio und Video. Seit 2011 arbeitet sie dauerhaft an mehreren Holzschnitt-Serien zum Atomzeitalter, bearbeitet historische und aktuelle Aspekte. „Eine Katastrophe wie Fukushima, der Abwurf einer Atombombe oder die Verseuchung von ganzen Landstrichen verleitet zu der Annahme klarer Verhältnisse. Müsste sich eine nachfolgende Gesellschaft nicht in klaren Worten beschreiben lassen?“