BILDER, DIE ZU DENKEN GEBEN: GABY KUTZ UND DANIEL ROSSA


BILDER, DIE ZU DENKEN GEBEN: GABY KUTZ UND DANIEL ROSSA

Bilder, die zu denken geben. Ein Beitrag der Künstlerin Gaby Kutz und des Theologen Daniel Rossa zum Gespräch zwischen Kunst und Wissenschaft anlässlich der Ausstellung „Redraw Tragedy“ 

Die spätmoderne Gesellschaft ist in sich ausdifferenziert und hat unterschiedliche Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilt: „Kulturschaffende treffen mit ihrer Arbeit Aussagen über Natur, Mensch und Gesellschaft“, Information und Öffentlichkeit sind Aufgabe der Medien, Theoriebildung Sache von Wissenschaftler:innen.

Gott sei Dank gibt es solche Professionen auch in der Katastrophe: Rettungskräfte, Seelsorger:innen uvm. Hier wird verschärft klar, dass diese Professionalisierung lebensnotwendig für eine Gesellschaft ist. Aber Not tut auch, dass diese Teilbereiche nicht völlig gegeneinander verschlossen sind. Ihre Lebendigkeit erhält sich eine Gesellschaft an den Schnittstellen und Überschneidungen dieser Teilbereiche und in der Kommunikationsfähigkeit der einzelnen Gesellschaftsmitglieder, über solche Teilsysteme hinweg. Dafür braucht es gemeinsame Grenz- und Erkundungsgänge – besonders, wo es darum geht, einzuordnen, was Menschen überfordert und die Logik des jeweiligen Teilsystems übersteigt. (Text: Daniel Rossa)

Gaby Kutz: Kindergeburtstag in Gill (Aquarell, 2015, überflutet 2021)
Gaby Kutz: Treiben, Öl auf Leinwand, 2020